Über uns

Vereinschronik

Es begann im Jahre 1900

Das Dorfkirchlein aus dem Jahr 1497, das in der Bruckertalstraße stand, bot nicht mehr genügend Raum für die Kirchgänger und war schon recht baufällig. Unter dem rührigen Pfarrer Eugen Brude ging endlich ein lang gehegter Wunsch der Kirchengemeinde in Erfüllung, nämlich der Bau des heutigen evangelischen Gotteshauses.Der Kirchenbau war schon beinahe vollendet, nur Malerarbeiten sollten noch den Innenraum der Kirche verschönern. An einem Sommerabend im Jahr 1900 wurde auf einmal die feierabendliche Stille des Dorfes von melodischen Klängen unterbrochen. Ein junger Kirchenmaler und eifriger Pistonbläser entlockte sie seinem Instrument. Besonders angetan davon war Pfarrer Brude, der in jungen Jahren selbst ein begeisterter Pistonbläser war und seine alte Leidenschaft zur Blasmusik wiederentdeckte. Angelockt durch die nunmehr zweistimmigen Melodien, die in das Dorf hinein klangen, fanden sich abends immer mehr Gäste ein und es verging bei Musik und Gesang so manche frohe Stunde. Der 15-jährige Karl Rapp sowie drei weitere seiner Kameraden äußerten zur großen Freude des Pfarrers den Wunsch, auch »das Blasen« zu lernen. Damit war die Keimzelle des Musikvereins Großdeinbach entstanden: ein Posaunenquartett, bestehend aus den Jugendlichen Karl Rapp, Michael Maier, Hans Nagel und Wilhelm Grau. Bereits im Jahre 1904 bestand der »Posaunenchor«, wie er sich jetzt nannte, aus 14 Bläsern, die als tragende Säule das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Gemeinde Großdeinbach prägten.

Posaunenchor 1904

v.l.n.r.: K. Nagel, A. Wahl, C. Maier, C. Waldenmaier, C. Nagel, E. Drohmann, Pfarrer Brude, K. Rapp, K. Drohmann, M. Maier, K. Müller, W. Grau, M. Stadelmaier, H. Nagel

Ausgang Radelstetten 1932

G. Wahl (Schmiedschorsch), K. Maier, K. Stegmaier, W. Helmer, K. Rieker, F. Wild, A. Hägele, E. Nagel, F. Kolb, H. Rieker, G. Schwinger, W. Ocker, W. Nagel, J. Steeb, F. Maier, C. Waldenmaier, A. Schuster, C. Demmerer, K. Rapp

Vom Posaunenchor zur Musikkapelle

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm im Jahre 1918 Karl Rapp als Dirigent den Wiederaufbaudes ehemaligen Posaunenchors, der mit dem neuen Namen »Musikkapelle Großdeinbach« versehen wurde. Die Kapelle widmete sich mit einer neuen instrumentalen Besetzung nun vorwiegend der Pflege der Volksmusik, obwohl natürlich wie bisher auch Kirchenfeste auf dem Programm standen. Geprobt wurde im großen Saal der Wirtschaft »Zum Löwen«. In den folgenden Jahren bestritt die Kapelle zahlreiche Konzerte, Geburtstagsständchen, Hochzeiten, Musikfeste und Wertungsspiele. Zur Förderung der Kameradschaft wurden Wanderungen und Ausflüge wie zum Beispiel nach Uhlbach sowie nach München und zu den Königsschlössern unternommen. Im Dezember 1938 übernahm Fritz Kolb die Dirigentschaft, die er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weiterführte. Dank seines unermüdlichen Einsatzes wurde eine beträchtliche Anzahl neuer Musiker in die Kapelle integriert, die in verhältnismäßig kurzer Zeit ein hohes musikalisches Niveau erreichte. Dies bewies die Kapelle bei ihrem ersten Konzert nach dem Krieg am 16. November 1947. Ein besonderes musikalisches Ereignis war die erfolgreiche Teilnahme am Bezirksmusikfest vom 20. bis 22. August 1949 in Schwäbisch Gmünd.

1950 – 1975: Jubiläumsfeste & Maifest

Das Jahr 1950 stand ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Musikkapelle, das vom 8. bis 10. Juli unter großer Anteilnahme der gesamten Gemeinde gefeiert wurde. Im Festzelt, welches im Garten von August Bausch aufgebaut war, wurde am Samstagabend ein Festbankett mit Ehrungen besonders verdienter Mitglieder abgehalten. Am Sonntag zog nach dem Festgottesdienst und der Weihe der Standarte ein bunt gemischter Festzug durch die Straßen des Dorfes. Bei Musik und Tanz wurde am Abend fröhlich gefeiert. Der Montagnachmittag war den Kindern gewidmet. Im Jahre 1960 erhielt die Musikkapelle eine neue Einheitsbekleidung, die im Rahmen eines Platzkonzertes vorgestellt wurde. Der Veranstaltungskalender wurde um den »Laternlesumzug«, den Maitanz und Wunschkonzerte in den folgenden Jahren erweitert. Im August 1964 begann der erste Jugendlehrgang mit 15 Jugendlichen. Um den Fortbestand der Kapelle zu sichern, wurde in den folgenden Jahren mit unermüdlichem Einsatz die Jugendarbeit verfolgt. Die Eingemeindung von Großdeinbach nach Schwäbisch Gmünd erfolgte 1972, worauf sich die Musikkapelle 1973 dem Stadtverband Musik und Gesang Schwäbisch Gmünd anschloss. In diesem Jahr wurde auch der Grundstein zueinem Fest gelegt, das sich inzwischen weit über die Grenzen unserer Ortschaft hinaus außerordentlicher Beliebtheit erfreut: das Maifest am 1. Mai im Haselbachtal. Das Maifest ist bis heute ein fester Bestandteil im Terminkalender der Musikkapelle Großdeinbach. Im Jahre 1975 konnte die Musikkapelle auf ihr 75-jähriges Bestehen zurückblicken, Grund genug, um vom 29. August bis 1. September das Jubiläum festlich zu begehen. Der Festauftakt begann am Freitagabend mit dem Bieranstich und der Unterhaltung durch die Gastkapellen aus Spraitbach, Alfdorf und Mutlangen. Am Samstagabend begeisterten die weit bekannten Kreßbronner Dorfmusikanten. Nach dem ökumenischen Gottesdienst am Festsonntag spielte die Stadtkapelle Lorch zum Frühschoppen auf. Am Nachmittag zog ein Festzug unter Beteiligung vieler Vereine durch das Dorf. Der Heimatabend mit Beiträgen der örtlichen Vereine rundete den Tag ab. Der Montagnachmittag wurde von der Grundschule Großdeinbach gestaltet. Bei zünftiger Unterhaltungsmusik und Tanz klang dieses großartige Jubiläumsfest am Abend aus.

Musikkapelle 1963 mit neuen Uniformen

1. Reihe, v.l.: G. Wahl, K. Rapp, Chr. Demmerer, Chr. Waldenmaier, A. Glos, Fr. Maier, A. Rettenmaier
2. Reihe, v.l.: E. Markowetz, O. Mozer, H. Spielvogel, E. Klein, Fr. Kolb, O. Jahn, K. Jahn, K. Scheer, E. Maier, H. Wenczel, A. Waldenmaier
3. Reihe, v.l.: O. Strobel, G. Schunter, W. Nagel, E. Nagel, Fr. Pittner, H. Feuchter, H. Lang, J. Schneider, G. Wahl
4. Reihe, v.l.: K. Scheer, H. Fritz, P. Scheer, P. Supper, Beigl, W. Bulling

Festumzug in Schwäbisch Gmünd

Fasching 1951

E. Meier, H. Funk, E. Hägele, A. Bubeck, NN, G. Wahl, E. Schuster, A.Waibel, NN, A. Hägele, F. Nagel, F. Gall, F. Kolb, O. Mozer, W. Nagel, G. Wahl, G. Feuchter, C. Demmerer, H. Wenczel, E. Nagel, J. Schneider, W. Helmer, A. Waldenmaier

50-jähriges Jubiläum

Jubiläum 1975

Hintere Reihen v.l.: H. Feuchter, O. Mozer jun., A. Waldenmaier, O. Strobel, K. Helmer, F. Helmer, F. Häusler, A. Pfluger, H. Fritz, W. Stütz, A. Kohl Zweite Reihe v.l.: O. Mozer sen., E. Nagel, R. Münsinger, W. Holtzmann, W. Hettler, F. Kohl, M. Blaschek, K. Palau, E. Markowetz, H. Schneider, J. Schneider Dritte Reihe von hinten v.l.: E. Meier, G. Wahl, A. Behabetz, H. Jung, P. Baumstark, K.-H. Rußnak, U. Mozer, A. Pittner, A. Horn, U. Jäger, G. Helmer, P. Supper, Dirigent F. Kolb Vorderste Reihe v.l.: W. Helmer, C. Demmerer, A. Glos, G. Wahl, O. Jahn, K.-H. Waldenmaier, G. Albrecht, K. Jahn, W. Nagel

Doibächer Kirbe, Fahnenweihe & Dirigentenwechsel

Nach 38 Jahren vorbildlichen Einsatzes legte Friedrich Kolb sein Dirigentenamt im Jahre 1976 nieder und übergab es an Herbert Kersten. Am 22. und 23. Oktober 1977 fand zum ersten Mal die Doibächer Kirbe« statt. Diese Veranstaltung wurde auf Anregung von Oskar Strobel ins Leben gerufen. Die Kapelle erhielt im Schulhaus ein leeres Klassenzimmer als Probenraum. Am 14. Januar 1978 beschloss die Hauptversammlung, die Musikkapelle in einen Musikverein umzuwandeln. Die amtliche Bezeichnung lautete von nun an: »Musikverein Großdeinbach e.V.«. Als Dirigenten folgten bald Rolf Langhans und Andreas Hann. Sehr gelungen war der zweitägige Ausflug 1981 in den Schwarzwald und das Elsass. Zum Jahreswechsel 1985 übernahm Siegfried Vaeth den Dirigentenstab. Das Frühahrskonzert am 20. April leitete die feierlichen Ereignisse des 85-jährigen Jubiläums mit Fahnenweihe. Das Fest der Fahnenweihe, ein Höhepunkt im Leben des Musikvereins, sollte als Anlass dienen, den Verein in seiner geschichtlichen Entwicklung darzustellen. In früheren Zeiten waren Fahnenweihen gang und gäbe. Die Fahne galt als Symbol eines Strebens, eines Zieles, einer Gemeinschaft, zugleich aber auch als Verpflichtung. Vom 12. bis 15. Juli wurde die Veranstaltung mit einem bunt gemischten Programm ein voller Erfolg. Am Freitag war der Fassanstich durch Ortsvorsteher Josef Mürdter und verschiedene befreundeten Musikkapellen machten im Zelt Stimoben: mung. Den Samstagabend gestalteten die »Lustigen Oberlandler« aus Kärnten.

Jubiläum 1985

Ein ökumenischer Gottesdienst mit der Weihe der neuen Vereinsfahne fand am Sonntagmorgen statt. Die Fahne wurde zum großen Teil aus Spenden von ortsansässigen Firmen und Vereinsmitgliedern finanziert und von den Festdamen mit der Fahnenkönigin Ute Supper an den Fähnrich Rainer Buschle übergeben. Besonders hervorzuheben ist hier der damalige 1. Vorsitzender Paul Stetschnig. Durch sein unermüdliches Engagement bei der Beschaffung der Spenden konnte der Kauf der Fahne erst verwirklicht werden. Diese Fahne begleitet seither den Musikverein bei festlichen Anlässen. Zum Frühschoppen spielte die Werkskapelle Donau-Chemie aus Kärnten auf. Am Nachmittag zog ein farbenfroher Festumzug mit 58 Gruppen, davon 33 Musikkapellen, durch das Dorf. Der Tag klang mit einem Heimatabend unter großer Beteiligung der örtlichen Vereine aus. Den Schlusspunkt setzte dann am Montag ein Kindernachmittag mit den TV-Stars Uschi und Bert, sowie ab 20 Uhr Hansi Krönauer mit den Schirmsteiner Musikanten. Im Folgejahr startete die Musikerfamilie nach langer und umfangreicher Planung zu einem viertägigen Vereinsausflug nach Brückl in Kärnten zum Gegenbesuch beim Frühlingsfest der Werkskapelle der Donau- Chemie. Bei netten Gastgeberfamilien sowie interessantem Festprogramm und Ausflügen im Kärntner Land verging die Zeit wie im Fluge. Beim Auftritt im Bierzelt am Sonntagmorgen, begeisterte der Musikverein Großdeinbach das Publikum und wurde mit tosendem Applaus belohnt. Im Jahr 1987 nahm der Musikverein Großdeinbach zum ersten Mal seit langer Zeit wieder an einem Wertungsspiel teil und konnte einen 1. Rang mit Auszeichnung erzielen. 1987 feierte der Musikverein Großdeinbach die zehnte Doibächer Kirbe, die von der Bevölkerung sehr gut angenommen wurde. Mit Schlachtplatte, Schnitzel und Vesper, umrahmt von flotter Blasmusik, Auftritten von den Schirmsteinern, Joschi Hackl und seinen fidelen Egerländern, der John-Otti-Band und vielem mehr war es eine beliebte Veranstaltung in Großdeinbach. In den Jahren 1985 bis 1989 brach im Verein das Heiratsfieber aus. 13 Hochzeiten wurden im Kreis der Musikerinnen und Musiker gefeiert. Alle Trauungen wurden musikalisch umrahmt, nach dem Ja-Wort nahmen die Musiker das Brautpaar mit einem Spalier in Empfang. Beim obligatorischen Ständchen wurden die Lieblingsstücke des Brautpaars gespielt. Den 90. Geburtstag feierte der Musikverein Großdeinbach 1990 mit einem Festabend für alle Musiker, Mitglieder und Mitarbeiter am 23. November in der Gemeindehalle in Großdeinbach. Im März 1994 veranstaltete der Musikverein einmalig die Doibächer Blasmusikparade. Jeder Gast konnte anhand einer Liste die vorgetragenen Musikstücke bewerten und drei Siegertitel gingen in eine Verlosung mit lukrativen Gewinnen. 1995 nahm der Musikverein Großdeinbach mit einem eigenen Stand im Buhlgässle beim Stadtfest in Schwäbisch Gmünd teil. Der Stand war an beiden Tagen gut besucht, bei Blasmusik und guter Verpflegung, ein voller Erfolg. Im Bereich musikalische Leitung kam für den Musikverein Großdeinbach 1995 die große Wende. Nachdem man sehr lange nach dem richtigen und vor allem passenden Dirigenten suchte, konnte Dietmar Schniepp aus Börtlingen/Zell für die Leitung der Kapelle gewonnen werden. Dietmar Schniepp schaffte es in sehr kurzer Zeit, aus der Kapelle ein Ensemble zu bilden, das sich ungebrochener Beliebtheit erfreut. 28 Jahren leitet er schon den Musikverein und ist Anlaufpunkt und Vertrauensperson für alle Musiker, Mitglieder und Zuhörer.

Fahnenübergabe an Fähnrich Rainer Buschle

Aktivkapelle 2000

Vordere Reihe v.l.: D. Schniepp, P. Supper, W. Leitmann, A. Waldenmaier, K.-H. Rußnak, S. Bauer, S. Link, D. Janeck, S. Metz, B. Haußer Mädchengruppe rechts in Blau v.l.: U. Bielesch, S. Martin, B. Müller, A. Schniepp, U. Nuding Zweite Reihe sitzend v.l.: K. Helmer, I. Rußnak, C. Schlappa, S. Seidenspinner, D. Stegmaier; stehend: C. Maier, Y. Goschler, B. Wahl Dritte Reihe von oben v.l.: S. Wühr, M. Lietsch, J. Schulz, M. Schulz, C. Stegmaier, E. Müller, J. Fernsel, K. Stegmaier, I. Mozer, Fähnrich R. Buschle Zweite Reihe von oben v.l.: M. Metz, W. Helmer, M. Friedel, A. Lasermann, W. Heitel, H.-P. Helmer, A. Matias, U. Wühr Obere Reihe v.l.: M. Hausner, M. Menzner, O. Mozer, D. Schulz,C. Helmer, E. Nagel

100-jähriges Jubiläum

Im Jahr 2000 war der Musikverein Großdeinbach stolz, sein 100-jähriges Jubiläum zu feiern. Am 15. April fand das Jubiläumskonzert in der Gemeindehalle statt. Das Jugendorchester des Musikvereins und die Gastkapelle Musikverein Stadtkapelle Welzheim trugen zum Gelingen dieses Konzerts bei. Der Höhepunkt an diesem Abend war die Verleihung der Pro-Musica-Plakette. Sie ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland für instrumentales Musizieren, das seit 1968 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung vom Bundespräsidenten verliehen wird. Voraussetzung für die Verleihung der Pro-Musica-Plakette ist der Nachweis, dass sich die Musikvereinigung in ernster und erfolgreicher musikalischer Arbeit der Pflege der instrumentalen Musik gewidmet und im Rahmen der örtlich gegebenen Verhältnisse künstlerische Verdienste oder Verdienste um die musikalische Bildung erworben hat. Auf den Seiten 55–57 der Pfarrbeschreibung für die Pfarrei Großdeinbach (Dekanat Welzheim) vom ersten Oktober 1905 wurde folgender Wortlaut für den Nachweis des 100-jährigen Bestehens wurde gefunden: »Der Posaunenchor Großdeinbach ist ein privates Unternehmen. Es sind aber die Mittel zur Anschaffung und Unterhaltung der Instrumente durch freiwillige Beiträge der Kirchengemeinde vorhanden. Genossen sind zusammengekommen, namentlich in der Voraussetzung, dass der Posaunenchor für kirchliche Zwecke zur Verwendung kommt. Es empfiehlt sich, den seit 1900 bestehenden Posaunenchor zu halten und ihn als Kirchenmusik in das kirchliche Gemeindeleben organisch einzugliedern. Es sind 13 Instrumente vorhanden in einem Wert von 700,00 DM und an junge Leute verteilt. Nachdem die Instrumente bezahlt sind, bilden sie einen herrenlosen Besitz und eignen sich deshalb zur Übernahme durch die Kirchengemeine. Bis jetzt hat der Posaunenchor an hohen Festtagen Orgel und Gemeindegesang begleitet.«Das Jubiläumsfest fand vom 8. bis 11. September statt. Ein Geburtstag der Superlative, ganz im Zeichen der Blasmusik stand dieses Wochenende. Schon am Sonntag, den 3. September versammelte sich der Musikverein zur Totenehrung auf dem Friedhof. Eröffnet wurde das Festwochenende am Freitag mit Blasmusik vom Allerfeinsten durch die tschechische Blaskapelle »Gloria«. Am Samstagabend hieß es »Stimmung total« mit den Alpenrebellen. Den Frühschoppen am Festsonntag gestaltete die Trachtenkapelle des Trachtenvereins »d’Freudenseer« aus Hauzenberg im Bayerischen Wald. Der große Festzug am Nachmittag war ein weiterer Höhepunkt. Mit insgesamt 55 Gruppen marschierten Festwagen, Fußgruppen und Musikkapellen durch das Dorf in Richtung Festzelt. Nach einem eindrucksvollen Fahneneinmarsch und Begrüßung vieler Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik übernahmen die anschließende Unterhaltung Hans Kriso und seine Egerländer. Der Heimatabend wurde durch die örtlichen Vereine und die Trachtenkapelle des Trachtenvereins »d`Freudenseer« ausgestaltet. Am Montagnachmittag fand eine Kindershow zum Mitmachen mit »JOE+JOSY« statt. Zum Festausklang spielten am Abend die »Partysanen« auf.

Langjährige Freundschaft mit Hauzenberg

Im Jahr 2000 war der Musikverein Großdeinbach stolz, sein 100-jähriges Jubiläum zu feiern. Am 15. April fand das Jubiläumskonzert in der Gemeindehalle statt. Das Jugendorchester des Musikvereins und die Gastkapelle Musikverein Stadtkapelle Welzheim trugen zum Gelingen dieses Konzerts bei. Der Höhepunkt an diesem Abend war die Verleihung der Pro-Musica-Plakette. Sie ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland für instrumentales Musizieren, das seit 1968 aus Anlass des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung vom Bundespräsidenten verliehen wird. Voraussetzung für die Verleihung der Pro-Musica-Plakette ist der Nachweis, dass sich die Musikvereinigung in ernster und erfolgreicher musikalischer Arbeit der Pflege der instrumentalen Musik gewidmet und im Rahmen der örtlich gegebenen Verhältnisse künstlerische Verdienste oder Verdienste um die musikalische Bildung erworben hat. Auf den Seiten 55–57 der Pfarrbeschreibung für die Pfarrei Großdeinbach (Dekanat Welzheim) vom ersten Oktober 1905 wurde folgender Wortlaut für den Nachweis des 100-jährigen Bestehens wurde gefunden: »Der Posaunenchor Großdeinbach ist ein privates Unternehmen. Es sind aber die Mittel zur Anschaffung und Unterhaltung der Instrumente durch freiwillige Beiträge der Kirchengemeinde vorhanden. Genossen sind zusammengekommen, namentlich in der Voraussetzung, dass der Posaunenchor für kirchliche Zwecke zur Verwendung kommt. Es empfiehlt sich, den seit 1900 bestehenden Posaunenchor zu halten und ihn als Kirchenmusik in das kirchliche Gemeindeleben organisch einzugliedern. Es sind 13 Instrumente vorhanden in einem Wert von 700,00 DM und an junge Leute verteilt. Nachdem die Instrumente bezahlt sind, bilden sie einen herrenlosen Besitz und eignen sich deshalb zur Übernahme durch die Kirchengemeine. Bis jetzt hat der Posaunenchor an hohen Festtagen Orgel und Gemeindegesang begleitet.«Das Jubiläumsfest fand vom 8. bis 11. September statt. Ein Geburtstag der Superlative, ganz im Zeichen der Blasmusik stand dieses Wochenende. Schon am Sonntag, den 3. September versammelte sich der Musikverein zur Totenehrung auf dem Friedhof. Eröffnet wurde das Festwochenende am Freitag mit Blasmusik vom Allerfeinsten durch die tschechische Blaskapelle »Gloria«. Am Samstagabend hieß es »Stimmung total« mit den Alpenrebellen. Den Frühschoppen am Festsonntag gestaltete die Trachtenkapelle des Trachtenvereins »d’Freudenseer« aus Hauzenberg im Bayerischen Wald. Der große Festzug am Nachmittag war ein weiterer Höhepunkt. Mit insgesamt 55 Gruppen marschierten Festwagen, Fußgruppen und Musikkapellen durch das Dorf in Richtung Festzelt. Nach einem eindrucksvollen Fahneneinmarsch und Begrüßung vieler Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik übernahmen die anschließende Unterhaltung Hans Kriso und seine Egerländer. Der Heimatabend wurde durch die örtlichen Vereine und die Trachtenkapelle des Trachtenvereins »d`Freudenseer« ausgestaltet. Am Montagnachmittag fand eine Kindershow zum Mitmachen mit »JOE+JOSY« statt. Zum Festausklang spielten am Abend die »Partysanen« auf.

Entwicklung der letzten Jahre & Ausblick

Mit einem Dorffest in Großdeinbach, das zwischen 2009 und 2017 stattfand, stellte der Musikverein mit Festzelt und Drei-Tages- Programm ein Fest auf die Beine stellte, das seinesgleichen suchte. Dabei wurde neben Rock- sowie Blasmusik einiges für die Familien organisiert. Beim Dorffest 2011 feierte der Musikverein sein 111-jähriges Bestehen. Das Programm wurde wie in den Jahren davor gestaltet. Seit 2015 zeigen sich die Frauen des Musikvereins in neuen Dirndln, die sie sich extra anfertigen ließen. Die Männer zogen 2017 mit neuen Westen nach. Seitdem erstrahlt der Musikverein in neuem Glanz. Im Rahmen der Frühjahrsunterhaltung 2016 wurden an diesem Abend mehrere Musikerinnen und Musiker nach 40-jähriger aktiver Tätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt. Hierbei wurden Wilma Helmer und Ingrid Rußnak zu den ersten weiblichen Ehrenmitgliedern in der Geschichte des Musikvereins. Von 2017 bis 2019 fand am Himmelsstürmer jeden Sommer die Veranstaltung »Blasmusik am Turm« statt, wozu hier die Fläche der Landesgartenschau genutzt wurde. Ein idealer Platz für Familien, von dem man die Aussicht auf die Kaiserberge genießen kann. Wie alle Vereine war auch der Musikverein durch die Pandemie 2020/2021 stark betroffen. Proben und Konzerte mussten ausfallen, alle Termine mussten aus dem Vereinskalender gestrichen werden. Das Musizieren beschränkte sich auf das Üben zu Hause oder in Kleingruppen im Freien. Mancher fragte sich: Werden alle Musikerrinnen und Musiker trotz der langen Unterbrechung wieder zur Probe kommen? Können wir das musikalische Niveau halten?

Der Neustart nach der Pandemie gelang und es wurde nahtlos an das erfolgreiche Musizieren angeknüpft. Zu den größten Maifeiern in der Region gehört seit über 40 Jahren das Maifest im Haselbach bei der Brucker Sägmühle. Der idyllisch gelegene Festplatz mitten im Naturschutzgebiet Haselbach bietet die Gelegenheit, den Besuch des Maifestes mit einem Ausflug zu verbinden. Bei flotter Blasmusik und verschiedenen kulinarischen Angeboten erfreut sich diese Veranstaltung großer Beliebtheit und wird von der Bevölkerung gut aufgenommen. Der Musikverein Großdeinbach veranstaltet außerdem jedes Jahr ein bis zwei Konzerte, die von konzertanter bis hin zu flotter Musik und verschiedenen Showacts das gesamte Publikum begeistert. In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden, die Jugend für Blasmusik zu begeistern. Darum ging der Musikverein Großdeinbach eine Partnerschaft mit der Stadtkapelle Lorch ein, um hier die Jugendausbildung zu fördern. Hinzu kam die musikalische Ausbildung durch Bläserklassen in der Grundschule Großdeinbach. Die Jugendlichen sind mit Begeisterung an der Musik dabei. Auf vielen Ausflügen wird ein Wir-Gefühl gefördert. Durch diese Arbeit konnten kontinuierlich neue Musiker in die aktive Kapelle aufgenommen werden. Der Musikverein schaut daher positiv in die Zukunft, dass die Tradition der Blasmusik in Großdeinbach weiterbestehen wird. Der Musikverein Großdeinbach ist mit seiner über 120-jährigen Tradition ein fester Bestandteil in Großdeinbach geworden.

Vorstände seit der Gründung

1900–1914 Eugen Brude
1917–1933 Karl Rapp
1934–1936 Karl Stegmaier
1945–1947 Fritz Kolb
1947–1950 Karl Stegmaier
1950–1965 Christian Demmerer
1966–1978 Albert Waldenmaier
1979–1980 Oskar Strobel
1981–1982 Karl-Heinz Rußnak
1983–1988 Paul Stetschnig
1989–2010 Karl Heinz Rußnak
2010–2015 Marco Schulz
2015–2021 Jörg Fernsel
2021–heute Sonja Hüfler

Dirigenten seit der Gründung

1900-1914 Eugen Brude
1918-1936 Karl Rapp
1936-1938 Eugen Jung
1938-1976 Fritz Kolb
1976-1979 Herbert Kersten
1980-1982 Rolf Langhans
1982-1984 Andreas Hann
zwischen 1985-1995 Siegfried Vaeth, Andreas Hann
seit 1995 Dietmar Schniepp