Dirigent Achim Stoll

Achim Stoll im Interview – Wie alles begann:

Wie bist Du zur Musik gekommen?

»Meine musikalische Reise begann mit einer Samstagabend-TV-Show mit Dieter Thomas Heck. Diese Sendung hat mich nachhaltig inspiriert und den Grundstein für meine Leidenschaft gelegt.«

Welche Instrumente spielst Du?

»Ich spiele Klavier und Schlagzeug.«

Was fasziniert dich am Musizieren im Verein?

»Am Vereinsmusizieren fasziniert mich besonders die Vielfalt und das ständige Miteinander. Das zwischenmenschliche Zusammenspiel ist für mich genauso wichtig wie das musikalische. Es motiviert mich, mein Wissen weiterzugeben, aber auch selbst ständig dazuzulernen. Ich liebe es, neue Klänge auszuprobieren und gemeinsam mit anderen etwas zu erarbeiten. Besonders spannend finde ich den Moment, wenn aus vielen Proben ein gelungener Auftritt entsteht – ein hörbares Ergebnis, das begeistert. Dabei darf der Spaß nicht zu kurz kommen: Die Freude der Musikerinnen und Musiker auf der Bühne soll spürbar sein – und genau das überträgt sich auch auf das Publikum.«

seit 2025 neuer Dirigent beim MV Großdeinbach – Achim Stoll

Wie war Dein musikalischer Werdegang?

»Mein Weg in der Musik war vielseitig und reich an spannenden Stationen:

  • Bereits mit 7 Jahren begann ich Schlagzeugunterricht zu nehmen.
  • Mit 14 spielte ich in einer Tanzkapelle sowie in einer Jazzband.
  • Im Alter von 18 Jahren begann ich mein Musikstudium an der Robert Schumann Hochschule, das ich mit dem Diplom als Musiker und Klavierlehrer abschloss. Parallel dazu absolvierte ich eine Ausbildung beim Musikkorps der Bundeswehr.
  • Nach dem Studium war ich u.  beim Heeresmusikkorps 6 in Hamburg und dem Heeresmusikkorps 10 in Ulm tätig.
  • Als Schlagzeuger spielte ich unter anderem bei der Oktoberfestkapelle Max Tührnagel und seinen Original Isartalern.
  • Ich begleitete Künstlerinnen und Künstler wie Angelika Milster, die Geschwister Hofmann, Paul Kuhn und viele weitere.
  • 1996 erlangte ich die staatliche Anerkennung als Dirigent durch das Bayerische Kulturministerium.
  • Im Jahr 2000 war ich als Schlagzeuger und Bandleader an der Badischen Landesbühne tätig.
  • Anschließend gründete ich meine eigene Musikschule in Maulbronn.
  • 2010 wurde ich Blasmusikkreisverbandsdirigent für Pforzheim/Enzkreis.
  • Seit 2016 bin ich zudem als Oberwertungsrichter im Spielmannswesen an der Musikakademie Mühlacker tätig.«

Wie ging es weiter...

Was hat Dich dazu bewegt Dirigent zu werden?

»Das war tatsächlich eher ein Zufall. Anfangs fiel mir das Dirigieren nicht leicht – es war eine echte Herausforderung. Doch mit der Zeit habe ich das Dirigat schätzen und lieben gelernt.«

Wie lange bist du bereits Dirigent?

»Ich stehe seit 1995 am Dirigentenpult.«

Wie würdest Du deinen Dirigierstil beschreiben?

»Ich bin offen für alle Musikrichtungen – ob traditionelle Blasmusik oder moderne Arrangements. Für mich zählt die Vielseitigkeit.«

Welches sind die größten Herausforderungen als Dirigent?

»Zwei Dinge sind besonders anspruchsvoll:

  1. Die Motivation eines Orchesters dauerhaft hochzuhalten
  2. Das präzise Einstudieren von Musikstücken, bis sie gemeinsam klingen«

Welche Situation als Dirigent war für Dich eine sehr lustige Situation?

»Bei einer Aufführung des Songs „(I’ve Had) The Time of My Life“ setzten die Sänger fünf Takte zu spät ein. Die eine Hälfte des Orchesters passte sich blitzschnell an den Gesang an, während die andere Hälfte mir als Dirigenten folgte. Das Ergebnis: musikalisches Chaos. Um uns wieder zu synchronisieren, rief ich lautstark Taktzahlen ins Orchester – nach 41 Takten waren wir endlich wieder gemeinsam unterwegs. Eine Situation, die man nicht vergisst!«

An welche Situation möchtest Du lieber nicht mehr erinnert werden?

»Bei einem Ausflug mit zwei Reisebussen haben wir die Instrumente im hinteren Stauraum des vorderen Busses verstaut. Ich saß im zweiten Bus – und plötzlich flogen auf der Autobahn Instrumente über die Fahrbahn. Der Kofferraum war nicht richtig verschlossen worden, und wir haben nach und nach unsere Ausrüstung verloren. Das war wirklich ein Schreckmoment.«

Was sind Deine Ziele mit dem MV Großdeinbach?

»Ich möchte den Musikverein musikalisch weiterentwickeln und das Niveau des Orchesters kontinuierlich steigern. Gleichzeitig ist es mir wichtig, dass die Freude an der Musik und die Kameradschaft immer im Mittelpunkt stehen.«

Was wir gerne noch wissen wollen...

Welches große Orchester würdest Du gerne mal dirigieren?

»Nein, da habe ich keine speziellen Wünsche. Ich bin zufrieden, so wie es ist.«

Wenn Du mit einem berühmten Musiker oder Komponisten zum Abendessen gehen könntest, wer wäre das und warum?

»Hans Zimmer. Ich bewundere seinen Ideenreichtum und seine kreative Neugier. Er ist musikalisch einfach unglaublich vielseitig und innovativ.«

Hast Du ein musikalisches Lieblingsstück, das dich immer wieder begeistert?

Ja – „Music“ von John Miles. Dieses Stück begeistert mich immer wieder aufs Neue.